1158 Wörter [ 39 Screenshots ] [ 8 Versionen ] [ 1 Weblinks ] - Aktualisiert: 2023-12-22 Seite erstellt: 2005-07-23 [SB]
Windows Vista
Am 21.07.05 gab Microsoft den neuen Produkt-Namen Windows Vista auf einer Veranstaltung in USA/Atlanta bekannt. Vorher trug diese Windows Version den Entwicklungsnamen Longhorn. Die Installation von Vista basiert auf WIM (Windows Imaging Format), einem Datei-basierenden Image Format. Es komprimiert die enthaltenen Dateien und kann für die Installation auf mehreren Plattformen eingesetzt werden. Das Image auf der DVD enthält eine Vorinstallation der Systemverzeichnisse von Windows Vista in der Windows Imaging (.WIM) Datei und passt sich an die Hardwarekonfiguration an. Mit dem User State Migration Toolkit können die Benutzereinstellungen von Windows 2000 und Windows XP importiert werden. Ein Vorteil des Datei-basierenden WIM-Image ist die leichte Einbindung von neuen Treibern und Updates, die LZX-Kompression sorgt für die kleinste Dateigröße und die XPress-Kompression für maximale Geschwindigkeit. Die Installations-DVD von Windows Vista enthält bereits über 16.000 Treiber, das Windows Update bietet weitere 14.000 Treiber zur Hardware Unterstützung an. Für die Installation von Windows Vista muss der Lizenzschlüssel noch nicht angegeben werden, es ist trotzdem für 30 Tage im vollen Umfang einsetzen. Danach ist die Aktivierung unumgänglich, nach dem Hochfahren von Windows öffnet sich nur noch der Internet Explorer zur Freischaltung des Betriebssystem. Windows Vista enthält DRM Technologie für die Wiedergabe von geschützten Multimedia-Dateien.Windows Vista (Windows Version 6.0) enthält eine neue Benutzeroberfläche namens Aero. Das Startmenü hat jetzt einen runden Startknopf ohne Text. Neue Merkmale sind dreidimensionale Effekte, die transparente Darstellung und frei skalierbare Symbole. Um alle optischen Features zu sehen wird eine Grafikkarte mit DirectX 9.0 Unterstützung vorausgesetzt. Die von Windows XP gewohnte Oberfläche lässt sich alternativ aktivieren. Der PC sollte mindestens über einen Prozessor mit 2 GHz, 512 Mbyte RAM und mindestens 10 GByte freien Festplattenspeicher verfügen.
Für Entwickler interessant ist die neue Grafikschnittstelle WPF (Windows Presentation Foundation) für die komponenten basierende Entwicklung von 2D- und 3D Anwendungen die unter dem Codename Avalon entwickelt wurde. Dieses Framework unterstützt den Einsatz von Vektorgrafik für die bessere Skalierung von Anwendungen auf dem Bildschirm.
Zum Thema Sicherheit hat Microsoft sinnvolle Funktionen integriert. Das automatische Update des Betriebssystems sorgt für die Installation neuer Patches. Die Funktion UAC (User Account Control) fragt den Benutzer bei Bedarf ob es für die Ausführung eines Programmes uneingeschränkte Benutzerrechte freigeben soll. InfoCards ermöglichen das automatisierte Anmelden und Übertragen der Anmeldedaten für Webseiten. Windows Defender erweitert Windows um einen Spyware/Malware Schutz, die Windows Firewall überwacht jetzt eingehende und ausgehende Verbindungen.
Die Performance wird für eine kürzere Reaktivierungszeit von Windows mit den aktiven Programmen nach einem Kaltstart des PC durch Windows SuperFetch verbessert. Windows ReadyBoost stellt zusätzlichen Arbeitsspeicher auf USB Flash-Speichergeräten zur Verfügung und kann mit SuperFetch kombiniert werden. Der USB Speicher verfügt über viel schnellere Zugriffszeiten als Festplatten.
Bereits vorinstallierte Programme von Microsoft wurden aktualisiert. Der Internet Explorer 7 bringt gegenüber der Vorgängerversion einen Phishing Filter mit und unterstützt Tabbed Browsing. Die Navigation im Windows Explorer wurde überarbeitet, die Adressleiste ist jetzt mit einzeiligen Auswahlfeldern für die schnellere Navigation in den Verzeichnissen auf der Festplatte ausgestattet. Die Suche nach Dateien ist mit der Hilfe vieler Filter möglich. Outlook Express heißt jetzt Windows Mail und trägt die Version 7.0. Der Windows Media Player 11 und Windows Movie Maker wurden im Funktionsumfang erweitert.
Microsoft gab am 26.02.2006 die Produktversionen für Windows Vista bekannt. Es gibt insgesamt 6 Versionen die sich im Funktionsumfang und Preis unterscheiden. Gleich für alle Versionen ist die maximale Unterstützung von 4 GByte Arbeitsspeicher für die 32-Bit Versionen. Für Windows Vista 64-Bit und Home Basic sind es schon 8 GByte, Home Premium 16 GByte, für die Business Varianten und Vista Ultimate mehr als 128 GByte Arbeitsspeicher.
Die Windows Vista Starter Edition richtet sich an an technologische Entwicklungsländer zu einem geringen Preis und geringem Funktionsumfang. Es besitzt nur die Vista Basic Oberfläche und ist nur für 32-Bit Computer verfügbar, die Anzahl von gleichzeitig ausführbaren Anwendungen ist auf 3 begrenzt. Windows Vista Home Basic für Privatanwender beinhaltet nur die einfache Oberfläche und muss auf verschiedene neue Effekte der Aero Oberfläche verzichten. Eine neue Funktion ist z.B. die Inhalts- und Zugangskontrolle mit Jugendschutz für die eingeschränkte Nutzung von Windows und anzeigen von Websites. Die nächste höhere Version ist Windows Vista Home Premium die alternativ die neue Windows Aero Oberfläche anzeigen kann. Sie bietet eine einfachere Suche nach Dateien im Audio- und Videoformat. Zusätzlich sind Funktionen des Windows Media Center nutzbar um den Computer in einen Multimedia-Player zu verwandeln. Das Einsatzgebiet ist durch die Windows Tablet PC Technik wie Handschrifterkennung, Unterstützung von digitalen Stiften, Fingerabdruckerkennung erweitert. Das Speichermedium DVD lässt sich über die integrierte Brennfunktion mit Daten beschreiben, die Authoring Software hilft bei der Erstellung von eigenen Filmen.
Für den Unternehmenseinsatz bildet die Windows Vista Business die Grundversion. Die Windows Aero Benutzeroberfläche lässt sich aktivieren, Windows Tablet PC Technik wie Handschrifterkennung ist ebenfalls enthalten. Die Verwaltung vieler Dokumente ist verbessert, Dateiverschlüsselung und das Encrypting File System (EFS) sind wichtige Sicherheitserweiterungen. Für den mobilen Einsatz eignet sich die PC-zu-PC Synchronisation und andere mobile Funktionen. Zum Netzwerkbereich gehört die Domain-Anmeldung und Gruppenrichtlinien. Für Datensicherheit sorgt das Image-basierende Backup und Wiederherstellung. Windows Vista Enterprise stützt auf den selben Umfang wie die Business Variante, enthält aber zusätzlich Windows BitLocker zur Festplattenverschlüsselung, Virtual PC Express für die Kompatibilität zu älteren Windows-Anwendungen durch die Schaffung einer virtuellen Umgebung. Das Subsystem für Unix erlaubt das ausführen von Unix Anwendungen ohne Portierung. Windows Vista Ultimate enthält alle Features der anderen Versionen, ist aber die teuerste Variante.
Microsoft veröffentlichte im März 2008 das erste Service Pack für Windows Vista. Ab April wird es über das automatische Windows Update verteilt. Wird Vista nicht aktiviert ist nun die uneingeschränkte weitere Nutzung möglich, Meldungen weisen aber auf die fehlende Aktivierung stets hin. Als größere Neuerungen zählen die Unterstützung von UEFI, DirectX 10.1, das neue Dateisystem exFAT für Flash-Speicher und Optimierungen der Geschwindigkeit. Die Benutzung von Netzlaufwerken, großen Bildern sowie Dateioperationen sind nun schneller abgeschlossen. Gerätetreiber wurden aktualisiert und die API des Kernelschutz für Windows 64-Bit für Sicherheitsdienstleister geöffnet. Die Installation von Windows Updates wurde beschleunigt und die Anzahl von UAC-Meldungen mit Verzeichnissen vermindert.
Im Juli 2008 berichteten verschiedene Analysten wie Forrester, King Research und viele weitere das viele Großunternehmen von Windows XP nicht nach Windows Vista migrieren sondern den Nachfolger Windows 7 abwarten wollen. Von 2.300 Unternehmen arbeiten nach einer Umfrage weniger als 10 % mit Vista (Forrester). Als Gründe werden Probleme mit der Kompatibilität bestehender Anwendungen sowie knappe Investitionen für IT mit anderen Prioritäten genannt.
Am 26.05.2009 veröffentlichte Microsoft das zweite Service Pack für Windows Vista zum Download. Die Downloadgröße ist abhängig von der gewählten Sprache sowie Architektur und beginnt ab 302 MByte, über das automatische Windows Update ab 43 MByte. Für die Installation wird das Service Pack 1 vorausgesetzt. Die Installationspakete gibt es separat für 32-Bit, 64-Bit und IA64 Prozessor Architekturen. 836 Fehlerbehebungen für Windows Vista und Server 2008 sind enthalten. Zu den wichtigsten Änderungen zählen:
- weiter verbesserte Programmkompatibilität
- optimierte Energieverwaltung
- Windows Search 4.0
- Unterstützung für 64-Bit CPU von VIA Technologies
- Brennen von Blu-Ray Medien
- Unterstützung für eSATA Laufwerke verbessert
- Bluetooth Stereokopfhörer jetzt möglich
- RSS Feed Seitenleiste in Leistung und Reaktionszeiten verbessert
- Entfernung des Limit von 10 halb offenen, ausgehenden TCP Verbindungen
11. April, 2017: Windows Vista Support eingestellt
Datum - Version
2004 Mai - Windows Longhorn build 40742005 April - Windows Longhorn build 50482005 Juli - Beta 12006 Juni - Beta 2 (build 5384.4)2007 Jan. - Windows Vista veröffentlich, Version 6.0 Build 60002008 März - Windows Vista Service Pack 1 (Version 6.0.6001)2009 Mai - Windows Vista Service Pack 2 (Version 6.0.6002)2017 April - Windows Vista Support beendet