Windows Betriebssysteme

883 Wörter [ 46 Versionen ] - Aktualisiert: 2023-12-22 Seite erstellt: 2001-10-01 [SB]

 


Windows® Family

Windows Betriebssystem Familie Microsoft hat ab 1981 mit MS-DOS 1.0 begonnen, Betriebssysteme für Computer zu entwickeln. Ein Jahr vorher hatte Microsoft zwar an dem Unix-verwandten Betriebssystem XENIX OS für verschiedene Rechnerplattformen mitgearbeitet, 1984 wurde dieser Bereich aber an SCO abgegeben. Mit Windows 1.0 kam 1985 neben DOS eine zweite Produktlinie hinzu, die für Consumer (Home Edition) zunächst im Einzelplatz und später mit Netzwerkunterstützung gedacht war.

Die dritte Produktlinie wurde 1987 mit MS-OS/2 1.0 begonnen. Die Professional Edition war für Serveranwendungen und Netzwerkclients konzipiert. Im Februar 1989 begann die Entwicklung von Windows NT (NT = New Technology), im Juli 1993 wurde die erste Version mit Windows NT 3.1 veröffentlicht. Bis zu 200 Entwickler hatten daran mitgewirkt um die ca. 6 Millionen Codezeilen zu programmieren. Während MS-DOS überwiegend in Assembler programmiert wurde, besteht Windows NT auch aus Quellcode der Programmiersprache C. An dem Betriebssystem Windows NT 3.51 waren bis zu 450 Entwickler beteiligt, das Release war im Mai 1995. An dem Nachfolger Windows NT 4.0 arbeiteten bis zum Release im Juli 1996 zu Spitzenzeiten 800 Entwickler. Windows 2000 war das darauf folgende anspruchsvolle Projekt, bis zu 1.400 Entwickler arbeiteten an den 29 Millionen Codezeilen. Die Entwicklungskosten beliefen sich auf etwa 1 Milliarde Dollar. Für den Windows Server 2003 Markt Release im April 2003 arbeiteten insgesamt 5.000 Entwickler an den 50 Millionen Codezeilen in Assembler, C und C++. Die Entwicklung von Betriebssystem-Versionen für die MIPS, PowerPC und Alpha Architektur wurden bis zur Marktreife von Windows 2000 nach und nach eingestellt. Dies hing auch mit der mangelnden Treiber- und Software-Unterstützung dieser Plattformen zusammen.

Mit Windows CE 1.0 kam 1996 eine neue Produktlinie für Kleinstgeräte (PDAs) hinzu.

Die Spaltung in Consumer- und Business- Windows soll mit Windows XP (alias Whistler) wieder zusammengeführt und in dieser Linie fortgesetzt werden. Damit entfällt erstmals die Voraussetzung von MS-DOS, das selbst Windows 95 bis ME für den Systemstart benötigen. Gleich bei allen Windows-Versionen ist bisher die Laufwerkskennzeichnung mit den Buchstaben A-Z wodurch die maximal verwaltbare Anzahl auf 26 begrenzt ist, Netzwerklaufwerke ausgenommen.












Treibermodelle

MS-DOS enthält einfachste Hardwaretreiber für den Zugriff auf Festplatten, Floppy, Dateisystem, serielle und parallele Schnittstellen, die aber seit langem nicht mehr dem wahren Funktionsumfang von angeschlossener Hardware entspricht. Als Beispiel lassen sich Farbdrucker aufzählen, die zwar per Kommandobefehl den gesendeten Text ausgeben aber nicht in der Qualität oder Farbe steuerbar sind. Hardwaretreiber lassen sich nur statisch einbinden und sind auch ohne Einsatz bis zum Neustart aktiv.

- nur 16Bit Real-Mode Treiber
- kennt nur direkten Hardware-Zugriff (bedingt durch Single Tasking System)

Mit Windows 3.x wurden erstmals einheitliche Schnittstellen für Anwendungen und Treiber bereitgestellt. Treiberformate von Windows 3.x sind .386, .drv und .dll Dateien.
Unter Windows 95 bis ME sind zum großen Teil Treiber aus Windows 3.11 weiterhin einsetzbar, allerdings verlangsamt der Zugriff auf die 16Bit Treiber durch die häufigen Wechsel zwischen Real-Mode in den Protected-Mode für 32-Bit Treiber das System.
Neu hinzu kam das Treiberformat .vxd, die vollständig im Protected-Mode laufen, auch das dynamische Laden bei Anforderung ist je nach Treiber Typ möglich. Neue Funktion für Windows ist die Plug&Play Unterstützung von Hardwaregeräten, Standard Treiber liegen dem Betriebssystem bei. Das WDM Treibermodell sorgt für die Vereinheitlichung von Treibern für Windows 98 und nachfolgende Betriebssysteme, allerdings bisher nur für Geräte am USB oder Firewire Kanal.
Windows NT ermöglicht die Einstellung von Geräte Diensten, wahlweise mit manuellen oder automatischen Start oder der gänzlichen Deaktivierung des Dienstes. Als eigenes Treiberformat ist ab Windows NT .vdd (Virtual Device Drivers) verfügbar. Die Treiber befinden sich je nach Typ vom Betriebssystemkern abgeschirmt im User-Mode, im Kernel-Mode mit direktem Hardwarezugriff oder auch als virtuelle Gerätetreiber (VDD) vor.

IDC veröffentlichte die Zahlen der Marktanteile der Betriebssysteme für das Jahr 2001. Die Microsoft Windows Betriebssysteme kamen in den Verkaufszahlen im Desktop Markt auf 93,2%, Mac OS 2,2% und Linux auf 2,1%. Im Server Markt erzielte Microsoft einen Anteil von 49%, Linux 22,4%, NetWare 11,7% und Unix 11,6 %. Ein Jahr zuvor lagen die Marktanteile für den Desktop Markt für die Windows Systeme bei 92%, Mac OS 4% und Linux mit rund 2%. Im Server Markt für Microsoft bei 42% und Linux mit 27%.

heise online veröffentlichte am 08. Oktober 2003 die Meldung Microsoft-Betriebssysteme dominieren weiter mit folgenden Informationen. Im Jahr 2002 wurden 121 Millionen Lizenzen im Desktop Bereich verkauft. Diese teilen sich Windows mit geschätzten 93,8%, Mac OS mit 2,9%, Linux mit 2,8% und andere Betriebssysteme mit 0,5%. Auf die 5,7 Millionen verkauften Serverbetriebssysteme entfallen auf Windows Betriebssysteme 55,1%, auf Linux 23,1%, Unix 11% und Novell Netware 9,9%.

2006 soll Windows Vista mit dem Codenamen "Longhorn" erhältlich sein. Auf Modulbasis soll es im Kern für alle Windows Versionen gleich sein und je nach Edition um spezifische Module erweitert werden- je nach Einsatz, Sprache und Hardware.

 



Versionen

Datum - Version
1981 Sept. - Interface Manager
1983 - Windows wird erstmals vorgestellt
1985 Nov. - Windows 1.0 für 8088 CPUs
1987 Dez. - Windows 2.0 für 386 CPUs bis zu 16 MByte RAM adressierbar
1988/89 - Windows 2.1 für 286/386
1990 - Windows 3.0
1992 April - 3.1 (janus) inkl. MS-DOS 5.0
1993 Nov. - Windows for Workgroups 3.11 (snowball) rudimentär netzwerkfähig
1995 Aug. - Windows 95 4.0 Codename "Chicago" wurde veröffentlicht
1996 Feb. - Windows 95 Version A (OSR1)
1996 Aug. - Windows 95 (detroit) Version B (OSR2) erstmals FAT-32 Unterstützung
1997 April - Windows 95 Version B (OSR2.1)
1997 Nov. - Windows 95 Version C (OSR2.5)
1998 Jun. - Windows 98 (memphis) ca. 5.000 Bugs behoben
1999 Mai - Windows 98 SE (Second Edition)
2000 Sept. - Windows Me (Millenium)
1980 Aug. - XENIX OS Koproduktion mit SCO
1982 Feb. - XENIX 2.3 Koproduktion mit SCO
1983 April - XENIX 3.0 Koproduktion mit SCO
1987 - MS OS/2 1.0 Koproduktion mit IBM
1988 - OS/2 1.1 Koproduktion mit IBM
1991 - OS/2 1.3 Koproduktion mit IBM
1992 - OS/2 2.0 Koproduktion mit IBM
1993 Juli - Windows NT 3.1 und Advanced Server; 3,1 Millionen Codezeilen, unterstützt HPFS R/W
1994 Sept. - Windows NT 3.5 (daytona), Workstation und Server, Codenamen "Daytona" mit OpenGL, Netware Client; 9 Millionen Codezeilen
1995 Mai - Windows NT 3.51, auch für Power-PCs verfügbar, transparente Kompression im NTFS-Dateisystem, PCMCIA-Support, auch für PowerPC Architektur
1996 Aug. - Windows NT 4.0 (cairo) 16 Millionen Codezeilen, unterstützt kein HPFS mehr
1996 - Windows NT Terminal Server Edition (hydra)
1997 - Windows NT Server 4.0 Enterprise Edition
1998 - Windows NT Server 4.0 Terminal Server Edition
2000 Feb. - Windows 2000, Windows Version 5.0; 30 Millionen Codezeilen,ca. 10.000 Bugs behoben
2000 Sept. - 2000 Datacenter Server
2001 Okt. - Windows XP (whistler), Windows Version 5.1
2002 - Windows XP Media Center Edition, Windows XP Tablet PC Edition
2003 April - Windows Server 2003 Version 5.2 (whistler server)
2006 Juni - Windows Compute Cluster Server 2003 (Windows CCS 2003)
2006 - Windows Vista, Windows Version 6.0, Codename Longhorn (Client)
2008 Feb. - Windows Server 2008 (Codename Longhorn)
2007 Juli - Windows Home Server 1.0
2009 Okt. - Windows 7 (Codename Vienna)
2012 Okt. 26 - Windows 8
2013 Okt. 18 - Windows 8.1 (Codename Blue)
2012 Sept. - Windows Server 2012 veröffentlicht
2013 Okt. - Windows Server 2012 R2 veröffentlicht
2015 Juli 29 - Windows 10 final verfügbar, Version 10.0.10240
2016 Okt. - Windows Server 2016, Finale Version